Der Alterungsprozess unseres Gesichts

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Hautwissen und Saisonales

In den letzten Jahren hat sich die Forschung, aber auch die Beauty Industrie intensiv mit den Ursachen der Gesichtsalterung beschäftigt. Einig sind sich alle Wissenschaftler über zwei weithin bekannte Ursachen der Gesichtsalterung:

Genetik und Lifestyle

Es ist bereits viel über die Zellalterung durch UV-Schäden und bekannte äußere und innere „pro-aging“ Faktoren geschrieben worden. Dazu gehören u.a. ungesunde Ernährung, Alkohol und Nikotin. Aber auch die Zusammenhänge zwischen psychischen Faktoren wie Stress oder Kummer mit beschleunigten Alterungsprozessen sind für die Wissenschaft von großem Interesse. Auch ist schon länger bekannt wie eng unsere Haut mit unserem Immunsystem verbunden ist.

Ich möchte Ihnen heute mehr erzählen und Sie ein wenig in die Anatomie unseres Gesichts „mitnehmen“. Denn das neue Verständnis wie unser Gesicht altert, und die wichtige Rolle, die hier neben der Haut auch das Gewebe und die Knochen spielen, sind für uns Ärzte von großer Bedeutung. So sind zum Beispiel das Fettgewebe und die Haltebänder von Gesicht und Hals, für den Erfolg jedes ästhetischen Eingriffs, von großer Bedeutung.

Altersbedingte Veränderungen – was sehen wir im Spiegel?

 

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Mit fortschreitendem Alter verwandelt sich das Gesicht: Das jugendliche Gesicht zeigt hohe Wangenknochen, eine volle Wangenpartie und definierte Kieferpartie. Das gealterte Gesicht ist charakterisiert durch Stirn- und Zornfalten, Krähenfüße, Nasolabialfalten, herabhängende Mundwinkel, eine erschlaffte Wangenpartie und ein Doppelkinn und/oder Hängebäckchen.

Wie altern welche Strukturen in unserem Gesicht? 

Warum und wie unser Gesicht altert, ist ein komplexes Zusammenspiel zwischen unserem Gesichtsskelett, unserer mimischen Muskulatur, dem Gesichtsfett, den Haltebändern und unserem Hautmantel.

Die Knochen

Auch der Schädelknochen unterliegt einem langsamen, altersbedingten Umbau, der ebenfalls zu den klinischen Veränderungen der Gesichtsstrukturen beiträgt. Gerade bei Frauen kommt es nach der Menopause zu einer Veränderung der Knochendichte, die wir Osteoporose nennen. So kann es zum Beispiel durch eine altersbedingte Veränderung des Oberkiefers und einer Verringerung der Gesichtshöhe zu einer Veränderung zugunsten der Gesichtsbreite kommen. Das bedeutet die harmonische Gesichtswölbung und die sanften Übergänge zwischen oberer und unterer Gesichtshälfte der jungen Frau werden im Alter schärfer – die Gesichtskontur wirkt „stufiger“ und gealtert.

Fettkompartiment

Das subkutane Fett ist die volumengebende Komponente des Gesichts. Es kann in zwei unterschiedliche Fettlagen unterteilt werden. Die obere Schicht ist für das homogenere Hautrelief und die zarten, prallen Gesichtszüge verantwortlich.

Die zweite Fettlage bildet die tiefe Fettschicht, die sich aus einzelnen Fettkörpern zusammensetzt und die volumengebende Basis ist. Mit der altersbedingten Abnahme des Fettkompartiments des Mittelgesichts (Wangenfett) verlieren wir den „Füllkörper“ für unsere Wangen. Die Folge ist ein deutlich sichtbares Absacken der darüber gelegenen Haut und des Bindegewebes. Es entsteht eine deutliche Vertiefung der Nasolabialfalte. Diese lässt die Gesichtszüge härter und müder wirken.

Oft stört Patenten auch, dass sie dadurch „hohlwangig“ wirken und daher gefragt werden, ob sie „krank oder übermüdet“ sind. Aber auch die Augenpartie kann sich verändern: Es können Augenringe entstehen oder tiefer werden – das verursacht einen „müden oder unausgeschlafenen“ Augenausdruck.

 

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Mögliche Therapien:

 

Die Haltebänder

Die Haltebänder und die Fettverteilung sind für den Entstehungsprozess der meisten Alterungsstrukturen hauptverantwortlich. Von den Haltebändern gehen Zugkräfte zwischen der Haut und den übrigen Gewebeeinheiten aus, die sie stabilisieren. Sie „tragen“ also unsere Haut. Ein Nachgeben der Haltebänder in Kombination mit einer Abnahme des Fettkörpers im Gesicht ist also maßgeblich an sichtbaren Alterungserscheinungen unseres Gesichts beteiligt.

Im unteren Gesichtsdrittel – also an Wangen und im Kinnbereich – sieht man oberflächliche und tiefere Faltenlinien. Besonders „müde oder verhärmt“ wirken tiefe Linien im Bereich der Mundwinkel (von Patienten oft als „Merkel Falte“ bezeichnet). Zusätzlich kommt es zu einem Verstreichen der ursprünglich scharfen Kinnlinie („Jawline“).  Durch das Ermüden der Haltebänder und somit dem Absinken des Gewebes Richtung Hals verstreicht unsere untere Gesichtskontur: Die sogenannten „Hängebäckchen“ entstehen. Sie lassen uns älter und müde aussehen und sind oft auch mit einer „verschwommenen Halsstruktur“ verbunden.

Mögliche Therapien:

 

Die Haut

Mit zunehmendem Alter nehmen sowohl die strukturelle Organisation als auch die Dicke der Haut ab. Dies ist hauptsächlich auf eine Abnahme des Kollagens und des Hyaluronsäure Gehalts unserer Haut zurückzuführen. Unsere Haut wird also mit dem Alter dünner.

Darüber hinaus beginnt bereits ab einem Alter von etwa 26 Jahren ein langsamer Abbau der normalen elastischen Fasern in der Dermis. In Kombination mit einer Reduktion des Stoffwechsels und der Teilungsrate der Zellen, beginnen hier langsam die ersten Alterungsprozesse. Sichtbar werden diese ersten Zeichen aber meist nicht vor dem 35en Lebensjahr. Deutlicher werden diese Altersveränderungen ab dem 50. Lebensjahr. Hier sind gerade Frauen durch die hormonellen Veränderungen der Wechseljahre besonders betroffen.

Mögliche Therapien:

 

Mimische Muskulatur

Neben dem Volumenverlust trägt auch die mimische Muskulatur zur Faltenbildung bei. Die Kontraktion dieser Muskeln verursacht über die Jahre eine bleibende Faltenbildung in den Mimik Arealen. Dazu gehört vor allem der Stirn-, Mund– und Augenbereich und der Mundwinkel. Von Muskelkontraktion ist leider auch unser Hals betroffen: Denn die Sehnen an unserem Hals sind mit zunehmendem Alter immer deutlicher zu sehen und dehnen dort zunehmend die Haut aus.

 

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Mögliche Therapie:

Botox – durch die Einbringung von kleinsten Mengen Botox in die Muskulatur wird diese entspannt und das Eingraben von oberflächlichen und tieferen Falten wird verhindert oder reduziert.

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